Mit seinen Modellen erweckt Beat Scheffold längst ausgestorbene Urzeittiere zu neuem Leben.

Der Ticinosuchus bewacht den Eingang des Fossilienmuseums in Meride. Foto: E. Cano

Der Ticinosuchus bewacht den Eingang des Fossilienmuseums in Meride. Foto: E. Cano

Sein Liebling ist der Ticinosuchus ferox: ein Archosaurier, der vor rund 240 Millionen Jahren unter anderem das Tessin durchstreifte und aus dem sich später die modernen Krokodile entwickelten. Den fast drei Meter langen Räuber hat der Urzeit-Künstler Beat Scheffold als Modell auferstehen lassen. In furchteinflössender Pose begrüsst der Saurier heute die Besucher des Fossilienmuseums in Meride TI. «Es macht Spass, zu sehen, wie begeistert die Kinder auf ihn reagieren», sagt Scheffold.
Dass seine Schöpfungen wie lebendig aussehen, ist ihm wichtig. Ebenso, dass sie so realitätsgetreu wie möglich sind. Dabei helfen ihm Fossilienfunde aus aller Welt. So liess sich beispielsweise aus dem Skelett und versteinerten Fussabdrücken des Ticinosuchus ableiten, dass seine Beine unten am Körper standen – nicht seitlich, wie bei den heutigen Krokodilen.

Rein hypothetisch sei bei den Modellen fast nur die Hautfärbung, sagt Scheffold. «Meist orientiere ich mich an lebenden Verwandten, beispielsweise an Echsen oder Amphibien.»
Das Modellieren hat sich der gelernte wissenschaftliche Zeichner Anfang der 1990er-Jahre selbst beigebracht. Und sein Timing hätte nicht besser sein können. «Als im Jahr 1993 der Film ‹Jurassic Park› in die Kinos kam, wollte plötzlich jedes Museum ein Modell haben», erzählt Scheffold. Seither bekommt er immer wieder Aufträge. Zurzeit schleift er an seinem neuesten Projekt: einem fast 80 Zentimeter grossen Ammonit, einem prähistorischen Schalentier, dessen Versteinerung auf dem Säntis gefunden wurde.

So entsteht ein Dino-Modell

Beat Scheffold an der Arbeit. Foto: D. Bruderer

Als Erstes baut Beat Scheffold ein Grundgerüst aus Aluminium, welches das Modell ähnlich wie ein Skelett stabil hält. Die Körperteile sägt er aus einem Isolationsmaterial aus Kunststoff zurecht, wie man es auch auf dem Bau verwendet. Diese befestigt er am Gerüst und schleift sie in die gewünschte Form. Die genauen Konturen und Details des Tiers formt der Urzeit-Künstler mit einer wasserfesten Modelliermasse. Mit der Bemalung schliesslich erweckt er das Modell zum Leben.

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Santina Russo 

 

 


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