Bedrohte Fledermäuse zu schützen ist schwierig, da niemand weiss, wo sie überwintern.

 

Auf der Jagd nach Insekten: Die Kleine Hufeisennase. C. Robiller/Naturlichter.de

Fledermäuse fressen gewaltige Mengen an Insekten. Eine Wasserfledermaus beispielsweise verschlingt pro Nacht 2500 bis 3000 Mücken und Fliegen. Damit halten die Tiere Schädlinge in der Landwirtschaft in Schach. «Allein in der Schweiz können dank den Fledermäusen jedes Jahr Pestizide im Wert von mehreren Millionen Franken eingespart werden», schätzt Hans-Peter Stutz von der Stiftung Fledermausschutz.

 

Allerdings stehen mehr als die Hälfte aller Fledermausarten in der Schweiz auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und benötigen dringend Schutz. Besonders verletzlich sind sie während des Winterschlafs. Werden sie dann gestört, kostet sie das Aufwachen viel Energie – ihnen droht der Hungertod.

 

Doch herauszufinden, wo die Flattertiere überwintern, ist schwierig. Einen Weg hat nun Elias Bader, Fledermausschutz-Beauftragter des Kantons Solothurn, gefunden. Er hat letzten Winter eine Fotofalle vor einer Höhle im Solothurner Jura montiert, die jede Fledermaus, die die Höhle im Frühling verliess, fotografierte. «Wir waren überrascht, wie viele Tiere in der Höhle überwinterten», sagt Bader. So dokumentierte seine Fotofalle 115 Fledermäuse aus acht verschiedenen Arten. Darunter auch sehr seltene, zum Beispiel die Kleine Hufeisennase – ein Tier so gross wie ein menschlicher Daumen. Sie wurde Mitte des 20. Jahrhunderts unter anderem durch das Insektizid DDT beinahe ausgerottet.

 

Vor zwei Wochen hat Bader seine Fotofalle vor einer weiteren Höhle installiert. Schlussendlich will er so herausfinden, welche Quartiere besonders schützenswert sind: «Diese könnten im Winter gesperrt werden.»

 

Nina Thürlimann

 

 


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