AC/DC-Sänger Brian Johnson droht der totale Gehörverlust. Dasselbe kann auch Fans passieren.
Am besten klingt Hardrock möglichst laut. Doch ungefährlich ist der hohe Geräuschpegel nicht. So musste der Sänger von AC/DC, Brian Johnson, Anfang Woche die USA-Tour der Band absagen. Falls er seine Ohren nun nicht schont, droht ihm komplette Gehörlosigkeit. Wie das passieren kann und wie gefährlich Konzerte für Fans sind, sagt der Gehörspezialist Alexander Huber.
Herr Huber, sind Gehörschäden ein Berufsrisiko von Rockmusikern?
Ja, Brian Johnson und seine Kollegen gehen ein hohes Risiko für Hörschäden ein. Schon Geräuschpegel ab 85 Dezibel können auf Dauer schädlich sein. Und Konzerte erreichen mitunter 110 Dezibel, eine Lautstärke, die schon nach Minuten eine Gefahr fürs Gehör ist.
Sind solche Schäden vorübergehend oder können sie auch bleiben?
Beides ist möglich. Bei einer Überdosis Lärm werden die sogenannten Haarzellen im Innenohr geschädigt. Gönnt man den Ohren dann Ruhe, erhalten die Haarzellen die Chance, sich wieder zu erholen. Je öfter diese aber gequält werden, desto höher ist die Gefahr, dass sie ganz absterben. Dann ist der Gehörschaden unwiderruflich.
Kann das auch Besucher solcher Konzerte treffen?
Ja. Deshalb ist es sehr wichtig, dass sich Fans mit Ohrstöpseln schützen, wie sie an Konzerten verteilt werden. Sie senken die Lautstärke auf einen sicheren Pegel.
Viele mögen die Pfropfen nicht, weil sie das Klangbild verändern.
Das stimmt. Sie dämpfen nicht alle Tonfrequenzen gleich stark, was den Klang leicht verfälscht. Eine Alternative sind individuell angepasste Ohrstöpsel. Diese gibt es im Akustik-Fachgeschäft. Sie enthalten einen Filter, der die Lautstärke reduziert, ohne die Musik zu verändern.
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