Es gibt Songs, die einen sofort mitreissen und fröhlich mitwippen lassen. Doch was genau macht ein Lied zu einem Stimmungsaufheller?
Eine Zauberformel für einen Hit, der einfach gute Laune macht: Das ist der Traum aller Produzenten und Künstler. An einer solchen Formel tüftelt der Neurowissenschaftler Jacob Jolij an der Universität von Groningen. Dazu analysierte er weltweite Hits wie «Happy» von Pharrell Williams oder «Uptown Girl» von Billy Joel. Dabei fand der Forscher heraus, was die grossen Feel-Good-Songs gemeinsam haben: ein schnelles Tempo von 140 bis 150 Beats pro Minute, und sie sind meistens in einer Dur-Tonart geschrieben. Weniger entscheidend ist die Anzahl der Akkorde. Schon zwei reichen, zumindest in Dur. Dagegen funktioniert ein Song in traurigerem Moll nur, wenn er aus mehr als drei Akkorden besteht und dadurch etwas komplexer ist. Diese Kriterien fasste Jolij in einer mathematischen Formel zusammen.
Hat er damit das ultimative Patentrezept für einen Feel-Good-Song gefunden? «Nicht ganz», sagt der Musikwissenschaftler Olivier Senn von der Hochschule Luzern. «Ein Song muss noch mehr Kriterien erfüllen, um positive Gefühle hervorzurufen.» Auch Senn untersucht, wie Groove zustande kommt. So spiele beispielsweise der Text ebenfalls eine wichtige Rolle. «Ein Song über Krieg würde wohl kaum Partystimmung verbreiten», sagt er.
Auch wenn die Zauberformel für Songs noch nicht ganz gefunden ist: Die Untersuchung des Holländers Jolij hat eine ganze Reihe grosser Feel-Good-Songs identifiziert – die Liste ist online verfügbar. Darunter finden sich neue Hits, aber auch alte Klassiker wie «Good Vibrations» von den Beach Boys. Laut Senn sollte man sich die Songs für die dunkle Jahreszeit merken: «Sie eignen sich bestens, um den Herbstblues zu vertreiben.»
Hier eine kleine Auswahl:
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