Am Cybathlon-Wettkampf bestreiten Querschnittgelähmte ein virtuelles Rennen, bei dem sie einen Avatar nur mit ihren Gedanken steuern. Wie schwierig ist das? Ein Selbsttest.

 

Einen Joystick gibt es bei diesem Computerspiel nicht, das Forscher der Zürcher Hochschule der Künste eigens für den Cybathlon entwickelt haben. Die Steuerung erfolgt über ein so genanntes Brain-Computer-Interface: Die Teilnehmer tragen eine Kappe auf dem Kopf, die mit einer Vielzahl von Elektroden bestückt ist. Diese greifen ihre Hirnströme ab, welche ein Computer in Steuerbefehle umwandelt. Auf diese Weise müssen die Spieler kleine Figuren zum Rennen bringen und sie über Hindernisse springen lassen. «Das ist sehr schwierig», sagt Dario Wyss vom Organisationskomitee des Cybathlon. Die Teilnehmer müssen dafür monatelang üben.

Wie fühlt sich so eine Gedankensteuerung an? Wie kann man die Figuren zum Rennen bringen? Unser Redaktor Michael Baumann hat die vereinfachte Demoversion des gedankengesteuerten Computerspiels ausprobiert ­– und hat dabei gar nicht mal schlecht abgeschnitten.

 

ETH Cybathlon rehearsal at the Swiss Arena in Kloten, Switzerland, July 14th 2015. (ETH/Alessandro Della Bella)

Ein Teilnehmer übt die Gedankensteuerung am Testlauf des Cybathlon. Bild:ETH/Alessandro Della Bella

Der Cybathlon

Am Cybathlon, der kommenden Samstag in Kloten stattfindet, messen sich körperbehinderte Athleten aus 25 Ländern in sechs Disziplinen. Neben einem virtuellen Rennen mit Gedankensteuerung gibt es Parcours mit robotischen Exoskeletten, motorisierten Rollstühlen, Arm- und Beinprothesen sowie ein Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation. Anders als bei den paralympischen Spielen stehen nicht sportliche Höchstleistungen im Vordergrund, sondern die Anwendung robotischer Hilfsmittel im Alltag.
8. Oktober, Swiss Arena Kloten, www.cybathlon.ethz.ch

 

 

Claudia Hoffmann 

 

 


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