Unzufrieden sein mit dem eigenen Gewicht, dieses Gefühl kennen viele. Doch das dauernde Zweifeln ist nicht immer harmlos.

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Ob gerechtfertigt oder nicht: Viele sehen im Spiegel nur ihre Makel.
Prisma

Der Blick in den Spiegel frustriert unzählige Menschen: Zu sehr stören die unliebsamen Fettpölsterchen. Wer sich jedoch immer kritisch beäugt, riskiert eher, depressiv zu werden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität Zürich.

 

Die Untersuchung basiert auf Daten, die das Bundesamt für Statistik in einer Gesundheitsbefragung erhoben hat. Darin wurden über 15 000 Schweizerinnen und Schweizer befragt. Rund ein Viertel der Befragten gab an, unzufrieden mit dem eigenen Gewicht zu sein. Diese Menschen waren im Schnitt doppelt so häufig depressiv wie jene, die mit ihrem Körpergewicht zufrieden waren. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Befragten tatsächlich ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hatten oder nicht. Was zählte, war allein der persönliche Eindruck.

 

Diesen Zusammenhang beobachtet auch der Psychiater Gregor Hasler von den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern häufig bei Patienten mit Depressionen. «Zum Problem wird die Unzufriedenheit mit dem Gewicht dann, wenn man seinen Selbstwert nur noch an diesem misst», so der Experte. Vor allem auch, weil die Betroffenen sich oft unrealistische Ziele beim Abnehmen setzten. «Ständig Diät halten, ohne auf Dauer sein Wunschgewicht zu erreichen, ist deprimierend», sagt Hasler.

 

Eine bessere Strategie sei es, sich von den Gedanken an das Gewicht abzulenken, so der Psychiater. Beispielsweise mit einer sozialen Tätigkeit oder einem Hobby, bei dem der Körper nicht im Zentrum steht. «Das Ziel muss sein, seinen Selbstwert nicht auf das Körpergewicht zu reduzieren.»

 
Link zur Studie

 

Martina Polek

 

 


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