DÜBENDORF. Nicht immer holen Solarzellen das Maximum aus dem Sonnenlicht heraus. Hier hilft eine Schweizer Erfindung.
Solarzellen sollen möglichst viel Strom erzeugen. Idealerweise richten sie sich deshalb nach der Sonne aus, sodass sie zu jeder Tageszeit möglichst viel Sonnenstrahlen auffangen. Doch das ist aufwendig. Eine raffinierte Lösung hat nun Markus Rüggeberg von der Forschungsanstalt Empa und der ETH Zürich gefunden: ein Gerüst aus Holz, das sich von selbst immer Richtung Sonne dreht – und dabei nicht die geringste Energie verbraucht.
Das Prinzip ist denkbar einfach: Zwei Holzbretter werden so aufeinandergeschichtet und verleimt, dass die Holzfasern des ersten quer zu jenen des zweiten ausgerichtet sind. Nimmt das Holz dann Feuchtigkeit aus der Luft auf, verformen sich die zwei Schichten in unterschiedliche Richtungen. Weil sie aber fest verleimt sind, biegt sich das Ganze.
«Das kann man ausnützen», sagt Rüggeberg. Er hat in unzähligen Experimenten das passende Holz, nämlich Buche und Fichte, sowie die richtige Form der Bretter bestimmt, sodass die Biegung des Gerüsts dem Verlauf der Sonne folgt: Während die Luftfeuchtigkeit tagsüber abnimmt, wandert es mit dem darauf montierten Solarmodul mit der Sonne mit. In der Nacht wird die Luft dann wieder feuchter und das Gerüst bewegt sich in die Ausgangsposition zurück.
«Der erste Prototyp funktioniert seit einem Jahr völlig autonom», sagt Rüggeberg. «Allerdings ist dieser der Sonne manchmal noch leicht voraus oder hintendrein.» Im Moment arbeitet er deshalb noch daran, den Bewegungsablauf seiner Erfindung zu präzisieren.
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