Egoistische Menschen mögen ihr Umfeld nerven – im Sport sind sie jedoch oft die Besten.

 

Fussballer Zlatan Ibrahimovic ist einer der besten – und wohl auch einer der arrogantesten. Foto: ISTOCK

Der Schwede Zlatan Ibrahimovic ist der beste Fussballer der Welt. Wer das behauptet? Er selbst. Durch sein loses Mundwerk hat der Kicker vom Club Paris Saint-Germain schon so manchen Kollegen vergrault. «Einen so arroganten Spieler will eigentlich keiner im Team», sagt Sportpsychologe Serge Brand von der Uni Basel. Und doch sei Ibrahimovic wohl gerade wegen seiner Arroganz und Selbstverliebtheit derart erfolgreich.

 

Hinweise auf diesen Zusammenhang hat Brand in seiner Studie mit 341 Amateursportlern gefunden. Durch über hundert Testfragen stellten er und sein Team fest, wie willensstark die Probanden waren und welche Charakterzüge sie besassen. Zudem beurteilten sie deren sportliche Leistungsfähigkeit. Es zeigte sich, dass die willensstärksten Menschen allesamt selbstsüchtige, manipulative und kaltblütige Züge aufwiesen – und gleichzeitig viel fitter waren als alle anderen. «Solche Menschen konzentrieren sich voll auf ihren eigenen Erfolg und lassen andere links liegen», sagt Psychologe Brand. Im Spitzensport könne das ein entscheidender Vorteil sein.

 

Die rücksichtslosen Charakterzüge sind allerdings nur teilweise angeboren. «Im Sporttraining realisieren viele Menschen, dass sich aggressives Verhalten auszahlt», sagt Brand. Dadurch werde es erst gefestigt.

 

Doch es geht auch anders. Roger Federer etwa gilt als Vorzeigeathlet: nett zu allen und trotzdem der Beste. Aber auch er habe wohl die Rücksichtslosigkeit eines Ibrahimovic, so Brand. «Allerdings lebt er sie nur im Wettkampf aus.»

 


Zlatans provozierendste Sprüche

Hier finden Sie eine Kostprobe der Weisheiten von Zlatan Ibrahimovic:

Ich selbst bin mein eigenes Idol.

Die Dänen wollten mich in Rente schicken, nun habe ich ganz Dänemark in Rente geschickt.

Wer mich stoppen will, muss mich umbringen.

Zweiter zu werden, ist wie Letzter zu werden.

Link zur Studie (Englisch)

 

Michael Baumann 

 

 


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