Clowns sind nicht nur im Zirkus erfolgreich mit ihren Spässen. Im Spital ist ihr Wirken nun wissenschaftlich erwiesen.

Clowns sind nicht nur im Zirkus erfolgreich mit ihren Spässen. Im Spital ist ihr Wirken nun wissenschaftlich erwiesen.

Clowns sind nicht nur im Zirkus erfolgreich mit ihren Spässen. Im Spital ist ihr Wirken nun wissenschaftlich erwiesen.

In der Schweiz besuchen Spitalclowns der Stiftung Theodora pro Jahr Tausende von Kindern. Sie sollen den kleinen Patienten den Klinikalltag erleichtern. Dass Spitalclowns sogar die Angst vor Operationen nehmen können, zeigten nun Ärzte an deutschen Kindern. Im Unispital Greifswald (DE) verglichen sie zwei Gruppen: In der einen begleiteten Clowns die Kinder gemeinsam mit den Eltern bis vor den Operationssaal und lenkten sie mit Spässen ab. In der anderen Gruppe blieben die Kinder allein mit ihren Eltern. Bei allen Patienten massen die Forschenden in einer Speichelprobe ein Hormon, welches bei Gefühlen wie Vertrauen und Zuversicht ausgeschüttet wird – das Oxytocin.

 

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Spitalclownin Joy Winistörfer als «Dr. Flippa». Foto: Theodora

Resultat: Die Aufmunterung durch die Clowns liess den Oxytocin-Spiegel um ein Drittel ansteigen. Zusätzlich bestätigte sich in Befragungen, dass die Clowns beruhigend auf die Kinder wirkten – und auch auf deren Eltern: «Wenn Mama und Papa sehen, dass ihr Kind lacht, schwindet auch ihre eigene Nervosität», sagt Studienleiter Winfried Barthlen. Das wirke sich wiederum positiv auf die Kinder aus.

 

Im Zürcher Kinderspital macht die Spitalclownin Joy Winistörfer ebenfalls gute Erfahrungen. Sie begleitet als «Dr. Flippa» kranke Kinder vor Operationen bis zur Narkose und bildet für die Stiftung Theodora neue Clowns aus. Für Operationsbegleitungen brauche es eine grosse Portion Gefühl, sagt Winistörfer: «Wir müssen uns im richtigen Moment auch wieder zurückziehen können, um den Eltern Zeit mit ihrem Kind zu geben». Bei diesen kommt ihre Unterstützung gut an: «Oft legen die Eltern Operationen ihrer Kinder absichtlich auf die Tage, an denen wir in der Klinik sind», sagt die Clownin.

 


Die Stiftung Theodora

Mit ihren Clowns bringt die Schweizer Stiftung Theodora auf 100 000 Spitalbesuchen pro Jahr Kinder zum Lachen. Sie bildet Artisten und Künstler zu Spitalclowns aus, neu auch für Operationsbegleitungen. Das Programm finanziert sich durch Spenden.

 

Michael Baumann 

 

 


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