AMES (USA). Eigentlich sollte Gentech-Mais mit seinem Gift Schädlinge töten. Doch diese werden dagegen immun.

 

In Maisfeldern richten Wurzelbohrer grosse Schäden an. FOTOLIA

Gentechnisch veränderter Mais kann sich gegen Schädlinge wehren, indem er die Pestizide zu deren Bekämpfung gleich selbst produziert. Zum Beispiel enthält der sogenannte Bt-Mais ein Gift, das ursprünglich aus einem Bodenbakterium stammt und Käfer und Raupen tötet. Doch gegen solche Gifte sind viele Schädlinge bereits resistent geworden, sodass sie ihnen nichts mehr anhaben können.

 

Darum kreieren Biotechnologen neue Sorten, die nicht nur eines, sondern mehrere Giftgene enthalten. Doch das scheint das Problem nicht zu lösen, sondern kann zu noch mehr Resistenzen führen, wie jetzt eine amerikanische Forschergruppe am Beispiel des Maiswurzelbohrers zeigt. Die Forscher sammelten an sechs Orten im US-Staat Iowa Larven dieses Käfers und fanden Resistenzen gegen viele verschiedene Sorten von Gentech-Mais.

 

Resistenter Käfer: Der Wurzelbohrer AGROSCOPE

Bringt Gentechnik also gar keinen Vorteil gegenüber konventioneller Schädlingsbekämpfung? «Die Untersuchung spricht nicht gegen Gentechnik an sich», sagt Jörg Romeis von der Forschungsanstalt Agroscope in Zürich. «Doch sie ist in den USA falsch eingesetzt worden.» Tatsächlich kamen in den USA die Maissorten mit kombinierten Giftgenen erst auf den Markt, nachdem sich bereits Resistenzen gegen die alten Sorten gebildet hatten, und die alten Produkte blieben weiterhin auf dem Markt. «So mussten die Schädlinge nur noch gegen das neue Gift eine Resistenz bilden», sagt Romeis.

 

Hinzu kommt, dass Farmer auf vielen amerikanischen Feldern seit Jahrzehnten nichts anderes als Mais anbauen. Solch langjährige Monokulturen sind ein Paradies für Schädlinge. «Die angebaute Kultur regelmässig zu wechseln, ist das Minimum an bäuerlicher Sorgfalt», so Romeis. «Denn Gentechnik ist kein Freipass für nachlässige Landwirtschaft.»

 
Link zur Studie (Englisch)

 

Beat Glogger 

 

 


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