«Toy Story» beflügelte die Computeranimation. Seither haben sich die Tricks der Filmemacher stetig verbessert.

Beeindruckend echte Landschaften im Film «Arlo und Spot» (2015). Foto: Disney Pixar

Die Pioniere: Buzz Lightyear und Woody aus «Toy Story» (1996). Foto: Disney Pixar

Der Film «Toy Story» kam vor 20 Jahren in die Schweizer Kinos. Dass die Spielzeugpuppen Woody und Buzz Lightyear komplett vom Computer animiert über die Leinwand rennen, war damals eine echte Sensation. Aus heutiger Sicht wirkt die Welt der Spielzeuge ziemlich grob. Doch «Toy Story» stiess eine rasante Entwicklung der Technik an: «Jeder neue Film verlangte nach neuen Software-Tricks, damit die Ideen auch möglichst echt dargestellt werden konnten», sagt Animationsexperte Jürgen Haas von der Hochschule Luzern.

 

Das flauschige Monster Sulley aus «Die Monster AG» (2001). Foto: Disney Pixar

So gelang den Software-Entwicklern schon wenige Jahre nach «Toy Story» die Animation der pelzigen Wesen in «Die Monster AG». Diese überzeugten nur, weil die Programmierer die Bewegung jedes einzelnen Haares berechneten. Noch realer wirkte der rote Wuschelkopf von Merida, der schottischen Heldin im gleichnamigen Film. Die Macher programmierten ihr Locken, die selbst dann in ihre Form zurückspringen, wenn sie heftig vom Wind zerzaust wurden.

 

Kämpferin Merida hat Prachtlocken. Foto: Disney Pixar

Nicht nur die Animation der Hauptfiguren, sondern auch die der Umwelt verbesserte sich rasant. Dank der exakten Lichtreflexe sieht das Wasser und Eis im Superheldenfilm «Die Unglaublichen» wie echt aus. Für realistische Wolken brauchten die Entwickler hingegen ein weiteres Jahrzehnt. So lange mussten Wolken jeweils von Hand in den fertigen Film hineingezeichnet werden – erst in «Arlo und Spot» tauchen dreidimensionale Wolken auf, die auf echten Satellitendaten basieren.

 

Und heute? «Unsere moderne Computeranimation kennt kaum mehr Einschränkungen», sagt Haas. Technik allein mache aber noch keinen guten Film. «Schlussendlich muss vor allem die Geschichte überzeugen.»

 

Martina Polek

 

 


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